Die Geschichte der “Mau-Lescher”

In alten Zeiten, wo die Welt noch nicht motorisiert und elektrisch war, mussten sich die Leute mit natürlichen Hilfsmitteln befassen. Licht und Kochstelle gab es nicht auf Knopfdruck. Es entstand oft eine Feuersbrunst. Die damaligen Rulfinger Männer beschlossen zur gemeinsamen Bekämpfung und Hilfe bei einem Brandausbruch eine Feuerwehr zu gründen.Zu den anschließenden Proben ging jedermann gerne, da im Gasthaus Krone ein gutes Bier noch selbst gebraut wurde. Die erste größere Anschaffung waren wasserdichte Strohkübel (mit Pech ausgegossen), um das Wasser von Hand zu Hand weiterzureichen. Einmal – nach einer Probe, als die Männer noch beim Bier beieinandersaßen, kam einer in die Wirtsstube gestürmt und schrie aus Leibeskräften:
“Im Schaubert brennt de Wald!!!!” laut gerufen!

Alle sahen auch schon einen feuerroten Schein durch die Bäume! Alles war in höchster Aufregung. Der Büttel rannte durch die Wege, schellte und schrie “Fuirio”!
Er gab bekannt: “Im Schaubert brennt de Wald!” Der Kommandant befahl, dass jeder einen Kübel voll Wasser aus dem Bach mitnehmen muss, weil im Wald ja kein Wasser sei. Doch als sie in die Nähe des Brandes kamen, erkannten sie: “Des isch jo de Mau!!!” ( für alle Nichtschwaben : ” das ist ja der  Mond ) . Über sich selber lachend, kehrten sie in die Krone zurück und löschten dort ihren eigenen Brand – auf Befehl des Kommandanten! Damit waren die Rulfinger bis zu heutigen Zeit als “Mau lescher” gestempelt! Bei der Gründung des Narrenvereins im Jahr 1975 wurde der Mau lescher zur Kreisfigur. Die Gründungsmitglieder gingen mit der alten museumsreifen Feuerwehrspritze und den alten Feuerwehrsuniformen in Mengen zu einem dort stattfindenden Fasnetsumzug. Maulöscher – Spritzet – haben sie damals noch gerufen. Die Figur des Mauleschers wurde weiter ausgebaut. in einer Art altertümlichen Feuerwehruniform und geschnitzter Holzmaske zog der Narrenverein zu den Umzügen. Ihr Schlachtruf, Mau-lesche, wurde laut gerufen!